Julio Cortázar

Julio Cortázar, geboren am 26. 8. 1914 in Brüssel während einer Geschäftsreise seiner argentinischen Eltern. 1919 zog die Familie nach Banfield, einem Vorort von Buenos Aires. Dort wuchsen Cortázar und seine Schwester bei der Mutter auf, nachdem der Vater die Familie verlassen hatte. 1932 und 1935 absolvierte er die Staatsexamina für das Primär- und Sekundärschullehramt. Schon nach einem Jahr mußte er 1937 sein Universitätsstudium in Buenos Aires aus finanziellen Gründen abbrechen; er arbeitete als Hochschullehrer für französische und englische Literatur in den argentinischen Provinzstädten Bolívar, Chivilcoy und Mendoza. In dieser Zeit erschien unter dem Pseudonym Julio Denis als erste literarische Veröffentlichung der Sonettband „Presencia“ (1938). Nach einem kurzen Gefängnisarrest aus politischen Gründen legte Cortázar 1946 aus Protest gegen die Amtsführung des neugewählten Staatspräsidenten Juan Perón sein Lehramt nieder und zog wieder nach Buenos Aires. Dort arbeitete er nach einer Verwaltungstätigkeit an der argentinischen Buchhandelskammer und dem Besuch einer Dolmetscherschule seit 1948 als Übersetzer und Dolmetscher. Die von Cortázar und vielen anderen argentinischen Intellektuellen als bedrückend empfundene politische Atmosphäre dieser Jahre ist im 1950 geschriebenen, aber erst postum veröffentlichten Roman „El examen“ (1986) beschrieben. Seit 1944 erschienen in Zeitschriften erste phantastische Erzählungen Cortázars, darunter, von Jorge Luis Borges in „Los Anales ...